Einsendeaufgaben EA-Besprechung 31011 WS 2012/13 EA2 40501 (10.01.2013)

So dann fangen wir auch hier mit Rechnen an:

Aufgabe 2, a):

Der Gleichgewichtspreis (p*) und die Gleichgewichtsmenge (x*) ergeben sich aus dem Gleichsetzen beider Gleichungen xs(p) und xd(p):

xs(p) = xd(p)

100 + 300p* = 700 - 300p*
600p* - 600 = 0
p* = 1

daraus folgt:
x* = 400

b) Nachfrage > Angebot => Überschussnachfrage

Aufgabe 3:

a) xA = 4 bei p = 7
b) p = 3 bei xB = 5
c) X = 7 bei p = 3
 
Ich habe heute Aufgabe 2 und 3 auch gerechnet und bin auf die gleichen Ergebnisse gekommen. Ist es wohl bei Aufgabe 2a notwendig einen Graphen zu zeichnen? In der Musterlösung für das Beispiel aus dem Skript wird eine zusätzliche Zeichnung vorgenommen.
 
Hiho,
ich bin derzeit an der Aufgabe 6 dran. Und gemäß etlichen Unterlagen gibt es als Grund die "Inflationsbedingte Steuerverzerrungen" mit dieser Tabelle auf Seite 6 http://www.bwl.uni-kiel.de/Ordnung/downloads/evwl_WS0506/Einf-Kp30_4_auf_1.pdf

Irgendwie halte ich diesen Grund für Quatsch. Denn ich muss ja keine Steuern zahlen auf die Inflationsrate, sondern nur auf die erwirtschafteten Zinsen.

Klar ist, dass die Inflation den Zinsgewinn auffrisst und die Steuern das ebenso machen. Aber ich halte es für falsch, die Inflation einfach dem Nominalzins hinzuzufügen.

Lieg ich falsch? Sollte ich vermeiden den Stoff zu hinterfragen?
 
ber ich halte es für falsch, die Inflation einfach dem Nominalzins hinzuzufügen.

Lieg ich falsch?
Du hast einen kleinen Denkfehler drinnen, man fügt dem Nominalzins nicht einfach nachträglich die Inflationsrate hinzu, das passiert von vorneherein durch die Anbieter der Anlage.

Inflation_Steuer.gif

In einer Volkswirtschaft mit Inflation 8% wird kein Haushalt eine Anlage machen, die nicht diese Inflation abdeckt.

Deswegen werden von den Banken nur Anlagen angeboten, die - wenn alle anderen Umstände gleich sind (in Wiwi-speak ceteris paribus) - die gleiche reale Verzinsung von 4% bieten, also Anlagen, die nominell 12% bieten (4% = 12% - 8%).
Wenn die Banken weniger als 12% bieten würden, würden sie niemanden finden, der sein Geld bei Ihnen anlegen will.

Beispiel aus Tabelle:
Annahmen:
Ein Anleger legt 100€ an.
Ein Kilo Kartoffeln kostet 1€.​

In der inflationslosen Volkswirtschaft 1 kostet 1kg Kartoffeln in einem Jahr immer noch 1€.
In der 8%-Inflation-Volkswirtschaft 2 kostet 1kg Kartoffel in einem Jahr 1,08€ (= 1,08∙1€).


  • Volkswirtschaft 1, ohne Inflation, Zins 4%: Ertrag 4€, Ertrag nach Steuern 3€ → Anleger bekommt nach einem Jahr 103€ zurück, davon kann er sich 103kg Kartoffeln kaufen.



  • Volkswirtschaft 2, mit 8% Inflation, also Zins 12%: Ertrag 12€, Ertrag nach Steuern 9€ → Anleger bekommt nach einem Jahr 109€ zurück, davon kann er sich nur noch 100,9kg, also etwa 101kg Kartoffeln kaufen, also soviel wie jemand in der Volkswirtschaft 1, der 75% Steuer bezahlt mußte und dem deswegen nur 1€ Zinsertrag verblieben.

In dem Beispiel in der Tabelle werden die 12% Zinserträge mit einem Viertel besteuert, d.h. dem Anleger bleiben 9%.
Diese 9% haben in absoluten Gegenwert (also in Kartoffeln ;-)) aber leider wegen der 8%-igen Inflation nur den selben Wert, wie ein Zinsertrag von 1% (= 9% - 8%), der in einer Volkswirtschaft ohne Inflation erzielt werden würde.
Also macht der arme Anleger in der inflationsbelasteten Volkswirtschaft mit seinem realen 1% (nominal 9%!) den gleichen Ertrag, wie ein Anleger in der inflationsfreien Volkswirtschaft, der einen extrem hohen Steuersatz von 75% auf seine realen = nominalen 4% zahlen mußte.
 
@Münchner Kindl: Dankeeeeee für die ausführliche Information. Sooo ungefähr hatte ich es verstanden, aber irgendwo noch nen Knacks gehabt.

Und somit wäre die EA fertig.. Juhuuu.. Bringt es was, wenn ich die jetzt bereits wegschicke??
 
Nein, denn Dein Ergebnis begommst Du erst nach Ablauf Abgabefrist.

Nicht unbedingt...es widerspricht zwar jeglicher Logik und den offiziellen Aussagen des Lehrstuhls, aber es gab in den letzten Semestern vereinzelt Leute, die ihre EA sehr früh abgeschickt haben und sie vor dem Abgabetermin zurück erhielten (natürlich nicht bei LOTSE-EAs).
 
Nicht unbedingt...es widerspricht zwar jeglicher Logik und den offiziellen Aussagen des Lehrstuhls, aber es gab in den letzten Semestern vereinzelt Leute, die ihre EA sehr früh abgeschickt haben und sie vor dem Abgabetermin zurück erhielten (natürlich nicht bei LOTSE-EAs).
OK, aber es ist nicht die Regel und man kann sich nicht darauf verlassen. Ich schicke meine EAs immer weg, wenn ich fertig bin - ich habe Angst, ich würde das Absenden vergessen...
 
Hallo, habe Aufgabe 4 bearbeitet und würde gerne wissen, ob ihr die gleichen Lösungen habt?

Aufgabe 4:
a)

*Entstehungsrechnung
*Verwendungsrechnung
*Verteilungsrechnung

b)
Private Konsumsausgaben C --> Y
Summe der Brutoinvestitionen Ib --> Y''
Unternehmens- und Vermögenseinkommen GE --> Y
Importe IM ---> Y''
Konsumausgaben des Staates G --> Y''
Abschreibungen D --> Y''
Exporte EX --> Y''
Saldo der Primäreinkommen mit der übrigen Welt YESIM ---> Y''
Arbeitnehmerentgelte LE --> Y
 
Hallo,
hat jemand schon die Aufgabe 5 c) und kann mir kurz weiterhelfen? Ich habe da grade irgendwie ein Brett vorm Kopf und komm nicht weiter. Danke!
 
Aufgabe 5
a) durch Einkommenszuwachs steigende Konsumausgaben. Das Einkommen steigt um 4,5 Einheiten (0,9 * 5) = 4,5
b) Das Einkommen steigt um 4,05 Einheiten (0,9 * 0,9 * 5) = 4,05
c) Berechnung des Multiplikators 1 / (1-c) = 10, das bedeutet, dass sich das Einkommen um 10 Einheiten erhöht, wenn die Investition um 1 Einheit steigt. Bei einer Investitionserhöhung von 5 Einheiten steigt das Einkommen also um 50 Einheiten in allen Perioden.

Was habt ihr bei dieser Aufgabe ? Diese bringt 22 Punkte, aber ich weiß nicht genau, was ich noch schreiben soll.
 
Danke für die schnelle Antwort. a) und b) habe ich auch so, nur bei c) kam ich nicht weiter. Vielleicht sollte ich auch einfach mal eine Pause einlegen. ;-) Danke Dir!
 
Und hast du noch mehr dazu geschrieben? Oder denkst du reicht das für die Punktezahl? :)
 
Die 22 Punkte machen mich auch ein wenig stutzig. Ich habe es aber auch so wie du, gerechnet und einen Antwortsatz geschrieben.
 
Und zum Schluss Aufgabe 6:

Wenn die Inflationsrate positiv ist, sinkt die Kaufkraft einer Geldeinheit. Darüber freuen sich z.B. Unternehmen, die Investitionen über die Ausgabe von Wertpapieren finanzieren, denn die Zinszahlungen bleiben unabhängig von Preisniveauänderungen immer gleich. Das Unternehmen erhält also bei steigendem Preisniveau für jede Gütermengeneinheit nominal mehr als vorher. Die Kapitalstückkosten steigen aber nominal nicht --> (Inflations-) Gewinn.
Das Einkommen der Kapitaleigner sinkt hingegen real, also in Gütereinheiten --> (Inflations-) Verlust.
Inflation mindert die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes --> erhöht die Kosten der Geldhaltung. Somit entstehen Transaktionskosten, wenn man mehr zinstragende Anlagen und weniger Geldhaltung haben möchte.
Bei inflationsbedingten Einkunftserhöhungen steigen die Steuern, ohne dass die Kaufkraft der Einkünfte gestiegen ist. Haushalte können deswegen weniger konsumieren


Was habt ihr da?? ;-)
 
Da bin ich leider noch nicht, julia839.
Aber mal eine ganz andere Frage: Der Rechenweg gibt ja auch Punkte aber heißt dass, dass man bei einer Aufgabe wie z. B. 3 a) dazuschreibt, dass man jetzt die 300p* auf die andere Seite holt. Also: 100 + 300p* = 700 - 300p* |+300p*
Was meint ihr?
 
@annirea: Ich würde den Rechenweg immer dazu schreiben. Kann immer mal nen Zusatzpunkt geben, wenn das Ergebnis zwar falsch ist, aber der Prüfer erkennt warum das so ist.
Bei mir sieht Dein Beispiel so aus:
Gleichgewichtspreis:
-------------
100+300p = 700-300p

100+300p = 700-300p /-100
300p = 600-300p /+300p
600p = 600 /:600
p = 1

Der Gleichgewichtspreis p ist 1
-----
@julia839:
Ich hab zu Aufgabe 6 was ganz anderes. Meine Lösung ist nicht anhand des Skriptes sondern anhand Recherchen im Internet erfolgt:

Ökonomen gehen von sechs Formen von Inflationskosten aus:
• Schuhsohlen-Kosten
Von Schuhsohlen-Kosten spricht man, wenn eine Inflation dazu führt, das Personen oder Unternehmen ihre Bargeldhaltung verringern und stattdessen ihre Gelder bei den Banken anlegen. Durch diese verminderte Bargeldhaltung müssen die Leute dann öfter zum Bankschalter rennen. Die hier entstehenden Kosten sind dann die sogenannten Schuhsohlenkosten

• Speisekarten-Kosten
Inflationsbedingt kann es dazu kommen, dass Unternehmen neue Preis- und Angebotslisten erstellen, oder Preisauszeichnungen durchführen müssen. Die hierfür entstehenden Kosten nennt man „Speisekarten-Kosten“

• Variabilität der relativen Preise
Die Variabilität der relativen Preise steigt bei zunehmender Inflation. Bei einer Verzerrung der relativen Preise können Konsumentenentscheidungen fehlerbehaftet sein, denn eine effiziente Zuordnung von Ressourcen (z.B. Arbeit, Kapital) über Märkte wird durch Preisverzerrungen erschwert bis unmöglich.

• Anpassungskosten
Vor allem durch oben genannte Variabilität werden Preisvergleiche schwieriger. Ebenso erschwert wird die Berechnung der realen Einkommen.

• Veränderung der Besteuerung
In einer Volkswirtschaft mit Inflation unterliegen die Ersparnisse einer höheren Steuerbelastung als in einer Volkswirtschaft ohne Inflation
Zur beispielhaften Erläuterung sei hier die im Internet verbreitete Übersicht dargestellt:

upload_2014-3-23_2-15-2.png

Weiterhin wird gesagt, dass Inflation tendenziell die Sparquote senkt. Meiner Meinung nach ist dies aber nicht der Fall. Gerade durch das derzeit niedrige Zinsniveau wirken die meisten Anlageformen nicht sehr rentabel, da diese nicht oder kaum die Inflationsrate ausgleichen.

• Willkürliche Umverteilungseffekte
Wenn sich nicht alle Preise (Löhne, Zinsen) an die gestiegene Inflationsrate anpassen, kommt es zu Umverteilungen im System.

Dies kommt im Falle der Löhne sogar recht häufig vor, da sich die Tarifparteien in der Regel alle 1 – 2 Jahre zu Vertragsverhandlungen zusammensetzen und so die Löhne und Gehälter anzupassen. Ist die Inflationsrate in der Zwischenzeit wieder gesunken, besteht die Gefahr, dass die Kaufkraftverluste der Löhne durch die vereinbarten Gehaltssteigerungen nicht aufgefangen werden, da die Verhandlungen oft nur die aktuelle Situation zum Verhandlungszeitpunkt berücksichtigen.
 
OK, danke Schimmi für die schnelle Antwort. Dann mache ich das einfach auch mal. Ist ja nicht so ein Aufwand. Ich war mir nur nicht so sicher, da es ja die erste EA ist, und wollte mal hören, wie ihr das so macht.
 
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