Mein Lösungsvorschlag:
Aufgabe 1
A
B
C
Gewinn = Erlöse - Kosten
⇔ G(x) = E(x) - K(x)
⇔ G(x) = X·P(X) - K(x)
Gewinn maximieren, es ist ein Maximum, falls:
- die 2. Ableitung von G(X) nach X < 0 ist: $\frac{d^2 G}{dX^2}$ < 0
und
- die erste Ableitung von G(X) nach X gleich Null ist: $ \frac{dG(X)}{dX} \stackrel{\mathrm{!}} = $ 0
→ G'(X) = E'(X) - K'(X)
⇔ G'(X) = Grenzerlös - Grenzkosten
⇔ G'(X) = GE - GK
⇔ $ \frac{dG(X)}{dX} $ = G'(X) = $ \frac{d(X·P(X))}{dX} - \frac{dK(X)}{dX}$ = 0
Produktregel: (u·v)' = u'·v + u·v'
Ab jetzt verkürzt geschrieben, also z.B. nur P statt P(X):
⇔ P + X·$ \frac{dP}{dX} - \frac{dK}{dX}$ = 0
⇔ P + P·$\frac{X}{P}·\frac{dP}{dX} = \frac{dK}{dX}$
mit Preiselastizität der Nachfrage $\epsilon_{XP} = \frac{\frac{dX}{X}}{\frac{dP}{P}}$
also wie die Nachfrage durch die Haushalte auf eine Preiserhöhung reagiert.
⇔ P + P·$\frac{1}{\epsilon_{XP}} = \frac{dK}{dX}$ = Grenzkosten = GK
⇔
$ P (1 + \frac{1}{\epsilon_{XP}}) = \frac{dK}{dX}$ = Grenzkosten = GK
mit GE = E'(X) = $ P (1 + \frac{1}{\epsilon_{XP}}) $ diese Gleichung heißt auch
Amoroso-Robinson-Relation
***
Im
Polypol = vollkommene Konkurrenz:
$\epsilon_{XP} = -\infty$
Dies bedeutet, daß die Preiselastizität der Nachfrage vollkommen elastisch ist, also wenn ein Anbieter seinen Preis doch erhöhen würe, würden
alle Nachfrager nicht mehr bei ihm kaufen, sondern zu anderen Anbietern gehen.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vollständige_Konkurrenz
Alle Unternehmen im Polypol sind Preisnehmer, d.h. der Preis des Produktes ist für sie fest, sie müssen ihn als gegeben hinnehmen.
mit $\epsilon_{XP} = -\infty$
→ GE = E'(X) = $ P (1 + \frac{1}{\epsilon_{XP}}) $
⇔ GE = $ P (1 + \frac{1}{-\infty}) $
⇔ GE = $ P (1 + 0) $
⇔ GE = P
⇔ Grenzerlös = Preis
***
Im
Monopol ist $\epsilon_{XP} > -\infty$ und für alle normalen Güter: $\epsilon_{XP}$ < 0, da die Haushalte weniger vom dem Produkt kaufen wollen, wenn der Preis des Produktes erhöht wird.
Also: $ -\infty < \epsilon_{XP} < 0$
→ GE = E'(X) = $ P (1 + \frac{1}{\epsilon_{XP}}) $
⇔ GE = $ P (1 - \frac{1}{\left| \epsilon_{XP} \right|}) $
⇔ GE = $ P (1 - \text{etwas positives}) $
⇔ GE < P
⇔ Grenzerlös < Preis
⇔ Preis > Grenzerlös
A ist richtig:
siehe Herleitung direkt darüber
B ist richtig:
Kosten K(X) = Fixkosten + variable Kosten = K
fix + k
var·X
falls: variable Kosten = 0
→ K(X) = K
fix
→ K'(X) = Grenzkosten = GK = (etwas konstantes)' = 0
→ $ P (1 + \frac{1}{\epsilon_{XP}}) = \frac{dK}{dX}$ = Grenzkosten = GK
⇔ $ P = \frac{GK}{1 + \frac{1}{\epsilon_{XP}}}$
⇔ $ P = \frac{0}{1 + \frac{1}{\epsilon_{XP}}} = 0$ egal wie groß $\epsilon$ ist, d.h. sowohl für Polypol als auch für Monopol.
Mit Preisabsatzfunktion:
P = a - bX
⇔ 0 = a - bX
⇔ a = bX
⇔ X = $\frac{a}{b}$ für sowohl Polypol und Monopol ist $\frac{a}{b}$ die Angebotsmenge X.
C ist richtig:
P(X) = a - bX
K(X) = K
fix + k
varX
G(X) = Gewinn = Erlös - Kosten = E(X) - K(X) = X·P(X) - K(X) = X(a- bX) - K(X) = -bX
2 + aX - K
fix - k
varX
Gewinnmaximale Menge (= Cournot-Menge) und gewinnmaximaler Preis (= Cournot-Preis):
G'(X) = -2bX + a - k
var = 0
⇔ a - k
var = 2bX
⇔ a - k
var = 2bX
⇔ $ \frac{a - k_\text{var}}{2b} $ = X
da kvar > 0 ist:
⇔ $ \frac{a}{2b} \geq \frac{a - k_\text{var}}{2b} $ = X
D ist falsch:
Edit vom 16.1.2013:
Es ist meiner Meinung nach nicht möglich, daß das Cournotgleichgewicht (X*, P*) unverändert bleibt.
Sobald man die blaue Linie verschiebt, bekommst man einen anderen Schnittpunkt, zwar bekommt man das gleiche P*, aber der X-Wert des Schnittpunkts ist nicht mehr X*:
Anhang anzeigen 906
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Die folgende Argumentation würde für eine beliebige Grenzkosten-Kurve gelten, aber laut Aufgabenstellung hat man ja die Einschränkung, daß die Grenzkosten konstant sind.
Schaut Euch das Bild A 5.7-1a, S. 43, KE5 an, es ist identisch mit diesem Bild:
Laut Aufgabenstellung sollen die rote Kurve, die Grenzkosten
und die blaue Linie, die Nachfragefunktion, verschoben werden (auch gegeneinander).
Wenn man nur die rote Kurve nach rechts verschieben würde, könnte man den gleichen Schnittpunkt mit der Grenzerlös-Linie hinbekommen, also die gleiche Cournot-Menge X*.
Man muß die rote Kurve nur soweit nach rechts verschieben, daß man auf die andere Seite des Minimums kommt.
Sobald man aber die blaue Linie nach rechts oder links verschiebt, ergibt sich ein anderer Cournot-Preis P* = P(X*) als vorher.
→ es ist nicht möglich, das alte Cournot-Gleichgewicht zu erreichen.
E ist falsch:
Es gibt sehr wohl Monopole auf vollkommenen Märkten, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Aufgabe 2
A
E
A ist richtig: KE5, S.18
B ist falsch:
Das natürliche Monopol ist auch nur ein Monopol.
Falls der Preis
gleich den Durchschnittskosten gesetzt werden würde, wären wir im Polypol.
Im Monopol setzt das Unternehmen den Preis
höher als seine Durchschnittskosten (und macht den Monopolgewinn), damit wird das Produkt zu teuer für einige Haushalt und sie können es sich nicht mehr leisten und es kommt im Vergleich zur Situation im Polypol bei der die gesamtwirtschaftlich optimale Menge angeboten würde, zu Unterversorgung.
"Unterversorgung bedeutet, daß die angebotene Menge eines Gutes geringer ist, als die gesamtwirtschaftlich optimale Menge, die bei der Befolgung der "Preis = Grenzkosten"-Regel angeboten würde."
Quelle:
http://www.wiwi.uni-jena.de/uiw/marktver/musterloe/kapitel 8/Aufgabe 1.pdf
Anders ausgedrückt, das Monopolangebot ist kleiner als das Angebot ohne Gebrauch von Monopolmacht, wie man hier im Bild sieht:

Im folgenden Bild sieht man den Monopolgewinn, und daß der verlangte Preis im Monopol über der Durchschnittskostenkurve liegt, also höher als die Durchschnittskosten ist:
C ist falsch: KE5, , S. 19, Kap. 5.32
Der Staat muß sich mit dem natürlichen Monopol abfinden, da nur dieser eine Anbieter dort kostendeckend produzieren kann, also diese Ware anbietet.
D ist falsch: Natürliche Monopole haben einen
hohen Anteil an Fixkosten, z.B. die Kosten für den Aufbau des Gasnetzes bei Gasanbietern.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Natürliches_Monopol
E ist richtig:
X = 20 - $\frac{20}{3}$P
⇔ $\frac{20}{3}$P = 20 - X
⇔ P = 3 - $\frac{3}{20}$X
Falls am Punkt der Gleichgewichtsmenge X* die Durchschnittskostenkurve streng monoton fällt (= sie hat dort eine negative Steigung), hat man ein natürliches Monopol.
Gewinnmaximierende Menge und Preis:
Gewinn = Erlöse - Kosten
⇔ G(X) = E(X) - K(X) = P·X - K = (3 - $\frac{3}{20}$X)·X - 0,01X
3 + 0,2X
2 -3X = 3X - $\frac{3}{20}$X
2 - 0,01X
3 + 0,2X
2 -3X
G'(X) = E'(X) - K'(X) = 0
⇔ G'(X) = -$\frac{6}{20}$X - 0,03X
2 + 0,4X = 0,03X
2+ 0,1X = X(-0,03X + 0,1) = 0
⇔ -0,03X + 0,1 = 0
⇔ 0,03X = 0,1
⇔ X* = $\frac{10}{3}$
Durchschnittskosten = DK = $\frac{\text{Kosten}}{X}$ = 0,01X
2 - 0,2X -3
Steigung der Durchschnittskosten bei Menge = X* = $\frac{10}{3}$ negativ?
Steigung der Durchschnittskosten = DK'(X) = 0,02X - 0,2
→ DK'(X*) = 0,02$\frac{10}{3} - 0,2 = -\frac{2}{15}$
→ natürliches Monopol
Aufgabe 3: KE5, S. 24ff.
B
C
E
A ist falsch: Das bringt nichts, falls der Preis P größer als die marginale Zahlungsbereitschaft (das ist nur ein anderes Wort für die stinknormale Nachfragelinie) ist, dann wird das Unternehmen überhaupt nichts verkaufen.
B ist ist richtig: wenn der potentielle Konkurrent erst hohe Markteintrittskosten zahlen müßte um auf unseren Markt zu kommen, ist man als Monopolist sicher, daß es sich der Konkurrent zweimal überlegen wird, ob er in diesen Mark eintritt, und solange man noch das Monopol hat, kann man ja den Preis selber bestimmen, und man wird ihn bestimmt so festsetzen, daß er über den Durchschnittskosten liegt.
Nur im Polypol entspricht der langfristige Preis den Durchschnittskosten.
C ist richtig: KE5, S. 24 b)
D ist falsch: weil C richtig ist: KE5, S. 24 b)
E ist richtig: KE5, S. 25, 1. Absatz
Aufgabe 4
E
A ist falsch: Ein angebotsbeschränkendes Kartell steigert nie die Wohlfahrt, d.h. der Verlust an Konsumenterente ist immer höher als der Zugewinn an Produzentenrente.
B ist falsch: Aufgabe 18E, Klausur 3/11:
http://www.fernuni-hagen.de/imperia...t/wirtschaftstheorie/klausuren/tdm-f11-ml.pdf
Damit es richtig wäre, müßte es heißen:
Haben alle Mitglieder eines Kartells identische
und konstante Kostenfunktionen Grenzkostenfunktionen, so kann die optimale
Angebotsmenge des Kartells beliebig auf die einzelnen Koalitionsmitglieder aufgeteilt
werden, wenn das Kartell das Ziel verfolgt, die Summe der Gewinne der
Kartellmitglieder zu maximieren.
C ist falsch: Aufgabe 20E, Klausur 3/10:
http://www.fernuni-hagen.de/imperia...irtschaftstheorie/klausuren/tdm-f-2010-ml.pdf
X = 200 - P
⇔ P = 200 - X
G(X) = E(X) - K(X) = X(200 - X) - 2X
2
Gewinnmaximierung:
G'(X) = E'(X) - K'(X) = 0
⇔ E'(X) = K'(X)
⇔ -2X + 200 = 4X
⇔ 200 = 6X
⇔ $\frac{100}{3}$ = X
Da hier laut Aufgabenstellung aber jede der 3 Firmen X=20 anbietet, ist die gesamte angebotene Menge 60 und nicht 33,333.
D ist falsch
Edit vom 16.1.2013: mit den richtigen, sprich errechneten Werten X
1 = X
2 = 11,11 weiterrechnen!
X = (200 - 20 - 20) - P
⇔ P = 160 - X
X = (200 - $11,\overline{1} - 11,\overline{1}$) - P
⇔ P = 177,$\overline{7}$ - X
G
3(X) = E
3(X) - K
3(X) = X·P - 2X
32
maximieren: G
3(X) =
160X3 - X32 - 2X32 = 160X3 - 3X32 = 177,$\overline{7}$X
3 - X
32 - 2X
32 = 177,$\overline{7}$X
3 - 3X
32
→ G
3'(X)
= -6X3 + 160 = -6X
3 + 177,$\overline{7}$ = 0
⇔
6X3 = 160 6X
3 = 177,$\overline{7}$
⇔ X3 = $\frac{160}{6} = \frac{80}{3} = 26,\overline{6} $ und nicht 25 wie in der Aufgabe angegeben.
⇔ X
3 = $\frac{177,\overline{7}}{6} $ = 29,63 und nicht 25 wie in der Aufgabe angegeben.
E ist richtig, wie gehabt muß der Gewinn der Firma 3 G
3(X) maximiert werden:
→ G
3'(X) = E
3'(X) - K
3'(X) = 0
⇔ E
3'(X) = K
3'(X)
⇔ Grenzerlös = Grenzkosten
Edit vom 16.1.2013 zu Aufgabe 4. E:
Man vergleiche mit
Musterlösung für Klausur Sept. 2011, Aufgabe 18E:
Dort macht der Kartellbrecher auch nichts anderes, als seinen Gewinn zu maximieren.
Back to the basics: Um den Gewinns zu maximieren, muß:
- die erste Ableitung von G(X) gleich Null sein, sprich: G'(X)=0, und
- die zweite Ableitung von G(X) kleiner Null sein (Bedingung für ein Maximum!)
Da Gewinn:
G(X) = Erlös - Kosten
⇔ G(X) = E(X) - K(X)
→ G'(X) = E'(X) - K'(X) = 0
Für Teilnehmer 3:
→ G
3'(X) = E
3'(X) - K
3'(X) = 0
⇔ E
3'(X) = K
3'(X)
⇔ Grenzerlös = Grenzkosten
Daß die 2. Ableitung<0 sein muß (sprich, daß wir hier nicht ein Minimum oder einen Wendepunkt bestimmt haben) schenke ich mir, das ist bei den ökonomisch sinnvollen Aufgaben immer so, und andere stellen sie uns eh nicht.
Aufgabe 5
A
B
E
A ist richtig: KE5, S. 37, 3.
Sowohl im Polypol (= vollständige Konkurrenz) als auch bei monopolistischer Konkurrenz erzielen die Unternehmen langfristig Nullgewinne (Preis = Durchschnittskosten).
B ist richtig: KE5, S. 38, Abb. A 5.6-1
C ist falsch, da B richtig ist.
D ist falsch: KE5, S. 38, Abb. A 5.6-1
Der Preis P*
MK übersteigt den Grenzerlös GE
MK an der Stelle X*
MK.
E ist richtig: KE5, S. 37
Monopolistische Konkurrenz kann auch dann vorliegen, wenn die „konkurrierenden“
Güter sich qualitativ nicht unterscheiden, wenn ein anderer Faktor vorliegt, wenn z.B. der Weg zu den verschiedenen Bäckereien die das gleiche (= das sich qualitativ nicht unterscheidende) Brot anbieten, unterschiedlich lang ist.