Prüfungsrelevanter Stoff für die Klausur
1) Terminologie
- um die 300 (dreihundert) Fachtermini, die in Form verschiedener Glossare pro Semester bekannt gegeben werden
- Arbeits- und Hilfsmittel
- Literaturrecherche
2) Erzähltextanalyse nach dem narratologischen Modell von Gérard Genette
3) Epochen:
- Aufklärung
- Sturm und Drang
- Klassik
- Romantik und Vormärz
- Realismus
- Moderne und Exilliteratur
4) Literaturtheorien:
- Hermeneutik
- Werkimmanenz
- Sozialgeschichte
- New Criticism
- Strukturalismus / Poststrukturalismus
- Dekonstruktion
- (historische) Diskursanalyse
- New Historicism
Waren die Kurseinheiten verständlich?
zu 1)
Die Glossare sind übersichtlich gehalten. Sie sind jedoch so umfangreich, dass man sich erst einmal von ihnen erschlagen fühlt. Aber die Definitionen müssen beherrscht werden - daran führt kein Weg vorbei, auch wenn schlussendlich nur eine Handvoll abgefragt werden.
Ebenso übersichtlich gegliedert ist die Einführung in die Literaturrecherche und die Arbeits- und Hilfsmittel. Wichtig: auch wenn man meinen könnte, es handelt sich hier nur um eine Auflistung von Lexika als pure Übersicht, werden sie doch in jeder Klausur abgefragt.
zu 2)
Die Erzähltextanalyse nach Genette wird in der Kurseinheit sehr verständlich erklärt. Wenn man zum Üben des Weiteren auf die Internetseite LiGo zurückgreift, ist man gut für die Klausur vorbereitet.
zu 3)
Hier scheiden sich die Geister. Die Epochen liegen nicht in schriftlicher Form vor, sondern werden als Vorlesungen (mp4-Downloads plus die in der Vorlesung vom Dozenten verwendeten Folien als pdf-Downloads) vorgestellt. Ab SoSe 2018 soll es angeblich neue, überarbeitete Vorlesungen geben. Man kann nur hoffen, dass sie verbessert wurden - es war teilweise nicht auszuhalten!
zu 4)
Unübersichtlich, über verschiedene Kurseinheiten verstreut und zum großen Teil schlecht und kaum verständlich definiert. Hier musste ich auf jeden Fall auf externe Hilfsmittel zurückgreifen.
Wie war das Moodle-Angebot / die Moodle-Betreuung?
Es werden viele Übungsfragen zu allen Themenbereichen gestellt, jedoch kann bei Weitem nicht vollständig auf den gesamten prüfungsrelevanten Stoff eingegangen werden - dafür ist es schlicht zu viel. Man bekommt aber gerade in Bezug auf die Epochen ein Gefühl dafür, wie eine mögliche Klausurfrage dazu aussehen könnte. Die Moodle-Betreuung fand ich sehr gut.
Hilfreiche Zusatzliteratur / Internetseiten?
Über die FernUni-Bibliothek erhält man online klasse Literaturangebote, die zum großen Teil kostenlos zum Download zur Verfügung stehen.
- Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft
- Metzler Einführung in die Erzähltextanalyse
- Metzler Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft
- Metzler Autoren-Lexikon
- Metzler Grundbegriffe der Literaturtheorie
- Metzler Handbuch Literaturwissenschaft Band 1-3
- Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie
- Metzler Methoden der literatur- und kulturwissenschaftlichen Textanalyse
- Metzler Neuere Literaturtheorien
Kleiner Zusatztipp: In der Datenbank der FernUni-Bib die Angebote von Springer und utb-studi-e-book durchforsten - es lohnt sich sehr! Hier stehen Bücher zum kostenlosen Download zur Verfügung, die viel Geld im Buchhandel kosten würden.
Lern-Tipps / Lern-Strategien
Als Allererstes: bloß nicht verzagen! Der Stoff ist wirklich weit umfassend und man meint darin unterzugehen. Bleibt am Ball! Beschäftigt euch intensiv mit allen Themenbereichen und gebt nicht auf!
Ich würde empfehlen, die Themenbereiche annähernd parallel zu bearbeiten (so ist auch das Moodle-Angebot angelegt), denn die Bereiche greifen hier und da ineinander und manche Dinge versteht man besser, weil man in einem anderen Komplex schon einmal davon gehört oder etwas gelesen hat. Wichtig ist die Kontinuität. Wenn man nicht am Ball bleibt, geht man angesichts der Fülle unter.
Ich habe die Glossare nicht alphabetisch gelernt, sondern Sinnzusammenhänge zwischen den einzelnen Fachbegriffen gesucht und diese dann im Block gelernt. Mit Karteikarten kann ich gar nichts anfangen. Stattdessen habe ich Mindmaps geschrieben und die Wände rings um meinen Schreibtisch mit Post-its tapeziert, sodass ich andauernd auf Definitionen und dazugehörige Beispiele geschaut habe. Durch dieses ständige Durchlesen der Begriffe haben sie sich besser eingeprägt. In der Klausur wird dann nicht die wortwörtliche Wiedergabe einer Definition verlangt, sondern anhand eines praktischen Beispiels geprüft, ob man den entsprechenden Begriff zuordnen kann.
Es macht wirklich absolut keinen Sinn, sich nach Online-Vorlesungen zu den Epochen anderer Unis umzuschauen, weil gezielt nach den Inhalten der FernUni-Vorlesungen gefragt wird.
Fazit
Das Modul ist sehr interessant und bietet eine Einführung in die Literaturwissenschaft.
Es ist unglaublich umfangreich und man wird mehr als hundertmal fluchen, verzweifeln und den Sinn ob des Umfangs gerade in Hinblick auf die Glossare infrage stellen. Aber es hilft nichts: solange vom Fachbereich daran nichts geändert wird, muss man da durch und wirklich alles pauken.
Kurz vor der Klausur war ich vollgestopft wie eine Bibliothek und trotzdem fühlte sich mein Kopf komplett leer an. In der Stunde der Wahrheit war ich dann aber überrascht, wie klar mir all die Aufgaben erschienen. Ich habe aber auch wirklich gebüffelt wie ein Tier! Ob es gereicht hat, weiß ich noch nicht, die Punktevergabe ist eine andere Hürde für sich. Aber acht Wochen Wartezeit können ja manchmal wie im Fluge vergehen …
Viel Erfolg und auch ein ordentliches Quäntchen Spaß wünsche ich euch mit L1!