Plauderecke Plauderecke Kultur- und Sozialwissenschaften

Guten Morgen!

Bin diese Woche weg, muss zu Muttern. Is krank.
Wünsche euch eine Gute und erfolgreiche Woche.

Und ich erinnere (mich) an Kuni:

Heute ist ein guter Tag.... *ihrwißtschonwas*

Ich bin gut bepackt, lasse MRC sein und werde mal wieder an meine BA denken :notebook:.
 
AW: Plauderecke Bachelor Kulturwissenschaften

Gute Besserung an deine Mutter. Balina.

In einer Gruppenarbeit im anderen Studiengang habe ich mal bei einer Mail auf "alle antworten" geklickt und nicht gesehen, dass mein Kommilitone den Prof in CC gesetzt hatte. Tja, diese Mail hätte es bestimmt locker in das Kuriositätenkabinett geschafft ;-) als ich den Fehler bemerkt hatte, wäre ich am liebsten nie wieder in die Vorlesung gegangen :-o
 
"Hallöchen, Herr Professor!"

Studenten vergreifen sich in Mails an den Professor gern mal im Ton

Auf die Idee, einen Prof. oder sonstwen mit "Hallo" und "Tschüss" anzuschreiben, muss man erstmal kommen. In Ö. undenkbar - "Hallo" und "Tschüss" werden bei uns sowieso nur mündlich gebraucht und dann auch nur, wenn man per DU ist. ;-)
 
Ich sehe das auch nicht so eng. In der bayrischen Provinz ist man ohnehin schnell beim "Du" und es stört auch die Wenigsten.
Ich hatte erst mit zwei verschiedenen Profs. Mailkontakte, die waren grundverschieden. Mir war der nicht ganz so Förmliche etwas angenehmer. Beim Anderen falle ich wohl in die Kategorie "sprachlich überzogen", aber wie man in den Wald hineinruft....
 
Das ist eben die Schwierigkeit, wenn man einen Prof. so gar nicht kennt und das erste Mal anschreibt...
 
Klar, auf Titel und einen höflichen Umgangston wird hier im Geschäftsleben sehr viel Wert gelegt. ;-)


Ich finde das sehr interessant, wie du dich als Deutscher bei den netten Nachbarn so richtig lecker in die Nesseln setzen kannst und immer noch im Irrglauben lebst, du wärst doch unheimlich höflich :-D Hier in D ist man im Geschäftsleben recht schnell beim "Hallo" angelangt, ohne flapsig zu wirken. Nicht bei der ersten Kontaktaufnahme, aber nach ein, zwei Emails oder einem Telefonat ist das in Emails zumindest kein Problem. "Hallo Herr/Frau Sowieso, wie eben besprochen sende ich Ihnen im Anhang die Unterlagen" ist absolut gängig und in Ordnung - wenn man sich auf einer Hierarchieebene befindet. Natürlich sieht es mit dem Herrn Generaldirektor auch schon wieder anders aus, da sollte man abwarten, welche Anrede er in der Email wählt. Greift er zum "Hallo", dann ist es kein Fauxpas ebenfalls zum "Hallo" zu wechseln, sonst bleibt es der "Sehr geehrte".

Anders bei der Verabschiedung: "Tschüß" geht eigentlich gar nicht, noch nicht mal privat. Aber man kann variieren und es etwas persönlicher gestalten. Ganz angesagt in meiner Branche sind so unheimlich kreative Verabschiedungen wie "Mit wortreichen Grüßen", "Digitale Grüße" oder "Beste Grüße aus dem sonnigen Münsterland".
 
Ja, wie gesagt... "Hallo" geht bei uns in offiziellen E-Mails gar nicht. Nie. Bei niemandem.
Deshalb mutet es auch sehr seltsam an, wenn einem dann ein deutscher Geschäftspartner oder Professor mit "Hallo" daherkommt. :O_o: Das wird hierzulande großteils als höchst unhöflich und unpassend empfunden (kommt aber auch ein wenig auf die Branche an).
Aber wie gesagt... andere Länder, andere Sitten. :-)
 
ich finde es schwer, den richtigen ton bei amis oder briten zu finden, da da alles ein wenig lockerer zugeht. da is man sehr, sehr schnell beim vornamen und bei lockeren verabschiedungen. das gleiche in der schweiz. österreicher sind eher steif find ich :-D
 
andersrum mutet es sehr komisch an, wenn ein österreichischer kollege in D ständig auf nennung seines akademischen grades besteht. in einem team, das nur aus akademikern besteht und in dem die hälfte (im gegensatz zu ihm) promoviert war. wir haben ihn dann damals NUR noch Herr Diplom Ingenieur genannt. mit einer durchaus respektlosen konnotation, denn Diplom hatten wir ja alle. und wenn man ein weilchen an der uni in der forschung gearbeitet hat: mein gott, da haben alle, die man auf dem flur trifft, einen titel.

naja, habe ich erst später erfahren, dass es da so kulturelle unterschiede zu Ö gibt und dass dort viel wert auf den titel gelegt wird. aber der Herr Diplom Ingenieur war auch ansonsten kein so toller mensche. österreicher hin oder her, mit einem anderen hätte man einfach mal drüber plauschen können.
 
Stimmt, das einzige, was wir gemeinsam haben, ist die deutsche Sprache - dann hört es aber tatsächlich auch schon auf. Faszinierend... Es gibt doch so Kulturkurse für Geschäftsleute. Da sollte nicht nur Korea und China abgehandelt werden, sondern auch mal Österreich und Deutschland. Würde vielleicht viele Missverständnisse vermeiden ;)
 
so habe ich das ja auch erfahren. in einem kurs interkulturelle komunikation, oder sowas ähnliches. also wie verhalte ich mich richtig im geschäftsleben im ausland. da war auch ein vortrag über Ö dabei. und da ist mir ein licht aufgegangen ...

aber zu besagtem D-Radio interview:
Hinzu kommt aber auch, dass es ja einheitliche Normen für die Kommunikation im Bereich der Hochschule eigentlich gar nicht gibt, weil diese Normen auch wieder zum Teil adressatenabhängig sind. Wenn wir uns jetzt überlegen, dass ein vielleicht 25-jähriger Doktorand, der sein erstes Seminar gibt, möglicherweise ganz andere Erwartungen hat als ein 60-jähriger gestandener Professor

wenn es gar keine einheitlichen normen gibt, woran hat dann der linguistik bemessen, was normgerecht oder situationsgerecht ist?
an manchen fachbereichen (heißt das heute noch so?) ist der umgangston eben locker und persönlich, durchaus auch von den profs so gewollt. da ist "Hallo" und "Tschüß" kein stilbruch.

wieso meint der linguist, dass ein 60-jähriger prof es förmlicher mag?
als der jung war und studiert hat (also ende der 60er/anfang 70er jahre) ging an den unis was ganz anderes ab. :-D kann sein, dass der 25-jährige doktorand spießiger ist als sein prof.

also ganz ehrlich, das ganze ding klingt mir ziemlich unüberlegt. vielleicht liegts auch nur an der kürze des interviews und seine forschungsarbeit ist total toll.
andererseits: haben sich die profs oder dozenten schon drüber beschwert?
 
Stimmt, das einzige, was wir gemeinsam haben, ist die deutsche Sprache - dann hört es aber tatsächlich auch schon auf. Faszinierend... Es gibt doch so Kulturkurse für Geschäftsleute. Da sollte nicht nur Korea und China abgehandelt werden, sondern auch mal Österreich und Deutschland. Würde vielleicht viele Missverständnisse vermeiden ;)

Tja. Da gibt's so einen schönen Spruch: Das, was die Österreicher und die Deutschen voneinander trennt, ist die gemeinsame Sprache. :-D

Aber sooo schlimm find ich es dann auch wieder nicht. Mit ein bißchen gutem Willen und Neugier/Verständnis für das jeweils Andere (bzw. den jeweils Anderen) findet man immer irgendwie zusammen. Zumindest zwischen D und Ö sollte das trotz gelegentlicher Missverständnisse und kleinerer Unterschiede ganz gut möglich sein. ;-)
 
Welch interessantes Thema - aber ich muss jetzt erst mal essen, habe nämlich Hunger, der Auflauf ist fertig und da ist das absolut 'situationsadäquat'. Tschüs bis gleich, mit wortreichen Grüßen (was immer das eigentlich heißen soll :-D) aus dem sonnigen Aachen, Ich.
 
andersrum mutet es sehr komisch an, wenn ein österreichischer kollege in D ständig auf nennung seines akademischen grades besteht.

DAS ist dann allerdings auch für österreichische Verhältnisse ein Extrembeispiel. :-D In rein akademischen Kreisen wird man lediglich das erste Mal mit dem Titel vorgestellt, danach wird er unter Kollegen im Team normalerweise nicht mehr verwendet. Großteils wird es im Geschäftsleben so gehandhabt, dass man sich intern immer ohne Titel (oder überhaupt mit "du") anspricht, nach außen wird er aber kommuniziert.
 
Mein Mann sagt immer, Österreich sei das bessere Bayern :-).
Ich finde die Unterschiede jetzt auch nicht so gravierend, Spießer gibt es in jeder Nation ;-). In Bereichen, in denen sehr förmlich kommuniziert wird, habe ich aber auch noch nicht gearbeitet.
In Sachen Kundenfreundlichkeit, vor allem auf Kinder und Familien bezogen, kann Deutschland allerdings noch eine Menge von Österreich lernen.
 
also im info-studium war es durchaus üblich seine dozenten zu duzen, auch den prof. und wenn das nicht, dann herrschte ein sehr lockerer umgangston und man trank schon mal ein bierchen zusammen. aber wir waren auch nur 30 studenten im 3ten semester, da kannte jeder jeden.
 
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