Ich habe gesehen, dass noch niemand seine Erfahrungen zum Seminar am Lehrstuhl Controlling geschildert hat. Daher will ich das mal nachholen. (
@billy87 vielleicht interessiert dich das??)
Im letzten Jahr (2014) habe ich mich im November beworben. Seit ein paar Semestern stellt der Lehrstuhl 3 Themenblöcke zur Auswahl, nicht mehr nur 2, so dass ich mit meiner Prio 1 Einstufung relativ sicher war einen Platz zu bekommen. Eine gute Note in InC war natürlich auch positiv, denke ich. Eine Woche vor Weihnachten bekam ich die Einladung zur obligatorischen Vorbesprechung und ich freute mich riesig. Also habe ich mir schon mal die Einstiegsliteratur angeschaut um einen groben Überblick zu bekommen und reduzierte meine zwei Module für die Klausuren im März auf nur eins.
Am 26.01.2015 war dann die obligatorische Vorbesprechung. Alle Teilnehmer der drei Seminare waren in einem großen Raum und wir bekamen dir Rahmenbedingungen vorgetragen. Auch die Info, dass jeder, der sein Seminar besteht auf jeden Fall einen Platz für die Abschlussarbeit erhält. Nur der Termin ist nicht klar. Aber das war schon mal beruhigend.
Danach wurden wir in den Gruppen unseren Betreuern zugeteilt und besprachen noch einmal verschieden Dinge, Formalia der Arbeit, unser Oberthema und die Bereiche, die von den Betreuern als Fragestellung ausgesucht wurden. Wir erfuhren, dass unser Thema das begehrteste in diesem Jahr war. Irgendwie fühlte ich mich gut einen Platz bekommen zu haben

. So waren auch viele Diplomer und Masterstudenten unter den Teilnehmern. Ich glaube nur 2 oder 3 Bachelors. Die Plätze wurden wohl nach Studienfortsschritt und Noten vergeben. Wir mussten danach jeder einen Zettel mit einer Zahl ziehen. So wurde die Reihenfolge ermittelt, in der wir Studenten unser Untersuchungsthema wählen konnten. Für mich ist diese Vorgehensweise akzeptabel. Jedes Thema (es waren 4) wurde von drei Studenten bearbeitet. Nach der Wahl konnten wir uns dann in unserer Gruppe noch die email adressen und Telefonnr. austauschen und wurden nach einer weiteren Großbesprechung über die BiB mit Achim Baecker nach Hause entlassen.
Danach sollten sich die Fragezeichen auflösen und durch LiteraturRecherche auch mit Inhalten füllen. In der Mitte der Bearbeitungszeit sollten wir unsere Gliederung abgeben und besprechen. Danach wurde weitergeschrieben. Kleinere Fragen konnten wir mit den Betreuern klären. Dies sollte zuerst immer über email erfolgen.
Für mich die nervigste und arbeitsintensivste Sache war aber das Formale (Fußnoten, Literaturverzeichnis, Formatierung, wie gebe ich eine Quelle richtig an...). Der Lehrstuhl stellt ein Dokument über das Anfertigen von Seminararbeiten zu Verfügung. Die sollte man unbedingt beim Schreiben in Reichweite haben!
Am 16.04.2015 war Abgabe. Ich habe das persönlich in Hagen gemacht. Weiterhin noch per email als word dok. Meins gabs auch noch mal in pdf, da eine erste Testübermittlung keine Fussnoten beinhaltete

. Das wäre fatal gewesen. Es gibt dann eine Eingangsbestätigung und die Warterei beginnt.
Mitte Mai gab es dann die Mail mit der Einladung zur Präsentation Ende Juni. Panik machte sich breit, denn ich hatte Angst vor dem Vortrag...
Aber eigentlich kann nach der bestandenen schriftlichen Arbeit nichts mehr schiefgehen. Jedefalls nicht viel, denn bei diesem Lehrstuhl zählt die schriftliche mit 67% zur Endnote, da muss man schon einen total Blackout am Seminartag haben. Wenn man zugelassen wird kann eigentlich nur noch eine leichte Abweichung nach oben oder unten erfolgen.
Unseren Vortrag konnten wir zu dritt ausarbeiten, denn wir hatten alle bestanden. Das klappte auch ganz gut und los gings am Tag vor der Präsentation in die Bildungsherberge. Das war ne tolle Sache, denn unabhängig voneinander hatten sich alle Teams dort eingebucht und man konnte sich schon kennenlernen. Es war eine super Stimmung und wir verstanden uns gut, so dass meine Angst etwas weniger wurde. Es fällt leichter zu präsentieren, wenn man die Leute schon kennt.
Der Seminarraum war ausreichend für 14 Personen, aber leider ohne Klimaanlage. An dem Tag war es aber leider warm, daher war die Luft nicht optimal zum Ende und wir hingen zum Schluss in den Seilen
Es gab 4 Vorträge mit jeweils anschließender Diskussion, die auf recht hohem Niveau stattfand. Unterbrochen wurden diese durch kleine Pausen, ein Mittagessen und Fotos. Die Vorträge wurden "auseinandergenommen" (nicht negativ gemeint) und der Inhalt kritisch hinterfragt. Hier ging es darum das Thema zu verstehen, Lösungen aufzuzeigen. So kann man es vielleicht beschreiben. Ab und an mischte sich auch der Betreuer ein und stellte tiefergehende Fragen. Fragen konnten nach Meldung gestellt werden, es wurde die Anzahl der Fragen vermerkt (Strichliste). Natürlich auch die Qualität der Frage. Die Vortragszeit wurde gestoppt, so dass die Redezeit von 10 - 12 min pro Redner und max 45 pro Vortrag eingehalten wurde. Alles war sehr nett und niemand wurde vorgeführt. Man muss also auch keine Angst vor dieser Diskussion haben, wenn man sich gut ins Thema eingearbeitet hat.
Zum Schluss konnten wir dann bereits erfahren, dass alle Teilnehmer bestanden hatten. Die Noten waren einen Tag später online.

Das kann allerdings auch 3-4 Tage dauern, was aber auch keine Zeit ist!!
Alles in allem hat mir das Seminar - sowohl die Bearbeitung des Themas, das Schreiben und dann zum Schluss auch die Präsentation - sehr viel Spaß gemacht. Der Lehrstuhl stellt ausreichend Infos auf seiner LS Seite zu Verfügung, die Atmosphäre war trotz Prüfungssituation wirklich angenehm und ich würde auch mein Masterseminar an diesem LS ablegen!