- Waren die Kurseinheiten verständlich?
Hier muß man klar sagen: jemand der auch an der Fernuni den Bachelor gemacht hat, und so als Pflichtfach "Externes Rechnungswesen" bei Prof. Littkemann hatte (und vielleicht noch seine Controlling-Fächer), oder ein ähnliches Fach woanders schon hatte, der hat die notwendige Basis um die Skripte zu verstehen.
Für allen anderen: Ihr müßt Euch erst einmal die Grundlagen des Rechnungswesens beibringen, denn das sind Fächer wo einfaches Auswendigkönnen wenig bringt.
Ohne zu verstehen, wie die doppelte Buchführung funktioniert oder was Sachen wie aktive oder passive latente Steuern sind, aktive oder passive Rechnungsabgrenzungsposten, oder der originäre oder derivative Geschäfts- oder Firmenwert, und wie die jeweils in der Handelsbilanz angesetzt werden oder nicht, hat man hier sehr schlechte Karten.
In der Prüfung wird dieses Wissen vorausgesetzt, und ohne es zu haben, wird man sich schwer tun, zu bestehen.
Aber nicht verzagen, einfach mir eine private Nachricht schicken, ich habe da ein paar Dokumente, mit denen Ihr Euch den notwendigen Grundlagenstoff selber beibringen könnt 
So, da das jetzt geklärt ist, weiter zu den Skripten.
Das Fach ist zweigeteilt:
Bilanztheorie, Prof. Meyering:
Das ist die Geschichte der Bilanzen, ab 1886. Da werden verschiedene Arten, Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen aufzustellen, eher schlecht als recht erläutert. Es fehlt ein bißchen der rote Faden, wie genau die jeweilige Methode jetzt anders ist im Vergleich zur heutigen Handelsbilanz.
Aber in der Prüfung wird dann schon sehr exakt abgefragt, auch mit rechnen, also muß man sich aus dem Skript das Essentielle herausziehen, siehe auch die angehängte Zusammenfassung der statischen, dynmischen und organischen Bilanztheorien auf einer Seite, die diesem Erfahrungsbericht angehängt ist.
Das Skript ist 158 Seiten lang, und dann noch mal 50 Seiten Lösungen am Ende des Skripts zu den im Skript enthaltenen Übungsaufgaben.
Es ist sehr wichtig alle diese Übungsaufgaben auch noch einmal kurz vor der Prüfung zu wiederholen, bei uns kamen 2 Übungsaufgaben und 2 Beispiele vorne aus dem Skript in der Prüfung dran.
Bilanzpolitik und Bilanzanalyse, Prof. Brösel:
Dieses Skript ist praxisnäher, und meiner Meinung auch besser geschrieben als der Bilanztheorie-Teil (oder mir gefiel der Stoff einfach besser
)
Es geht um die Bilanzanalyse, die hauptsächlich von Banken zur Kreditwürdigkeitsprüfung genutzt wird, also bevor sie einem Unternehmen einen Kredit geben, analysieren sie dessen Bilanz und sonstige Rechnungslegungsdokumente um die wahre "VFE-Lage = Vermögens- Finanz-, und Ertrags (eigentlich Erfolgs-)lage" des Unternehmens herauszufinden, und auf Basis dessen entscheiden zu können, ob sie dem Unternehmen den Kredit geben sollen.
Jetzt gibt es aber ein paar Bilanzmanipulationen (genannt Bilanzpolitik), die Unternehmen machen, um ihre Bilanz besser aussehen zu lassen als sie wirklich ist.
Dieses Manipulationen muß der Bilanzanalyst erkennen und wieder rückgängig machen, um ein wahres Bild zu bekommen.
Das Skript besteht aus 2 Kurseinheiten:
- KE1: Grundlagenteil, 107 Seiten + 30 Seiten Lösungen zu den Übungsaufgaben in einer separaten .pdf-Datei, die man im Moodle herunterladen kann und sich dann selber ausdrucken.
- KE2: Anwendungsteil, 136 Seiten + 30 Seiten Lösungen, mit den verschiedenen Analysen der Liquiditätslage, der Erfolgslage, der Vermögenslage, der Kreditüwrdigkeit, usw.
Beide KEs sind sehr rechenlastig und setzen die sichere Beherrschung des Grundlagenstoffs aus dem "Externen Rechnungswesen" voraus. Es sind zwar zahlreiche Kennzahlen enthalten, aber es wird nicht verlangt, daß man die Formel genau weiß. Man soll aber schon wissen wie sie heißen und für was sie gut sind, sprich, bei welcher Analyse welche Kennzahlen verwendet werden und ob die Kennzahl da möglichst groß oder klein sein soll.
- Wie ist das Moodle Angebot?
Es gibt für jeden Teil einen eigenen Moodle.
Der Bilanztheorie-Moodle enthält:
- Musterlösungen des Meyering-Teils der alten Klausuren
- Diskussionforum, in dem der Assistent, Michael Richter, der das Fach betreut, auch Fragen beantwortet, falls die anderen Studenten noch nicht die richtige Antwort geliefert haben.
Der Bilanzanalyse-Moodle enthält:
- keine Musterlösungen für den Brösel-Teil der alten Klausuren!
Der Lehrstuhl veröffentlicht grundsätzlich keine Musterlösungen. Prof. Brösel ist da wie Prof. Hering, der übrigens der wissenschaftliche Assistent des Doktorvaters von Prof. Brösel an der Uni in Greifswald war, der hat sie wohl beide geprägt.
Dafür haben wir hier im Forum die Musterlösungen zum Brösel-Teil der alten Klausuren: im Klausurenlösungs-Wiki und die komplette März 2014 Lösung 
- Lösungsaufgaben zu den Übungsaufgaben im Skript.
- zu jedem Kapitel ein Forum, in dem man Fragen stellen kann, die dann auch zeitnah vom Assistenten, der das Module betreut, Philipp Eisfeld, beantwortet werden.
- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
Ich war bei keiner, aber der Lehrstuhl Brösel hat als Mentor in Hagen glücklicherweise Dr. Marcus Roso verpflichtet.
Das ist der ausgezeichnete Online-Mentor aus den Controlling-Fächern, und da er sozial eingestellt ist, veröffentlicht er auch Übungsaufgaben mit Lösungen im
Mentorenforum im Moodle, damit alle was davon haben, nicht nur die, die zum Mentoriat in Hagen kommen.
Die sollte man auf jeden Fall rechnen.
- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
Es gibt Bücher über diese Gebiete, das Problem ist nur, daß die Lehrstühle ihre eigenen Definitionen in der Prüfung hören wollen, und weder der eine noch der andere Bereich ist standardisiert, also kann man auch nicht ein x-beliebiges Lehrbuch verwenden.
Da bleibt man am besten bei den Original-Skripten.
Es gibt noch ein Buch von Prof. Brösel:
Ich hatte es mir gekauft und die Aufgaben darin durchgearbeitet (Lösungen sind auch im Buch enthalten), aber es waren meist die Übungsaufgaben aus dem Skript, zu denen es ja auch die Lösungen separat gibt.
Also kein wirklicher Mehrwert, auch werden zusätzliche Gebiete im Buch behandelt, die nicht Teil des Stoffes dieses Modules sind.
Also im nachhinein: das Skript reicht vollkommen, man braucht sein Buch nicht noch extra dazu.
- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Kurz vor der Prüfung wirklich alle Rechenbeispiele und Übungsaufgaben im Meyering-Skript noch einmal durchrechnen.
Er scheint sich daraus (leicht abgewandelte Fragestellungen) für die Prüfungsaufgaben zu bedienen, jedenfalls bei uns waren 4 Aufgaben aus dem Skript.
Man wird in der Prüfung kaum fertig von der Zeit her, ich hatte am Ende gerade mal 3 Minuten für die letzte Aufgabe, das ist die Strukturbilanz-Aufgabe im Brösel-Teil. Das war nicht ideal, das ist eine Aufgabe in der man sich konzentrieren muß, um auch nichts zu überlesen
(was ich dann prompt gemacht habe...)
Da macht es Sinn, die Strukturbilanzaufgabe und die Bilanzpolitikaufgabe, die in jeder Klausur vorkommen, als erstes zu machen, solange man noch geistig fit ist.
Dann die Aufgaben 1 und 4, das sind jeweils die Theoriefragen zu den beiden Gebieten, die man nur mit Stichworten beantworten soll, die also schnell gehen, aber viele Punkte bringen.
- Sonstige Hilfen und Tipps?
Viele Leute waren nach der Klausur enttäuscht, weil einige der Aufgaben Grundlagenwissen voraussetzten, das nicht in diesen Skripten vermittelt wurde.
Da sind die Profs aber hart, das ist ein Master-Modul, sie setzen dieses Wissen voraus, man muß halt selber schauen, wie man es sich aneignet.
Lösungen zum Brösel-Teil der Klausur gibt es hier im Forum.
Dann habe ich noch zwei Info-Packs zusammengestellt, einfach mir eine PN schicken:
- Info-Pack 1: für Leute denen das vorausgesetzte Grundlagenwissen fehlt
- Info-Pack 2: Übungsaufgaben mit Lösungen zur Prüfungsvorbereitung.
Dann gibt es hier noch zusätzliche Übungsaufgaben zu Bilanztheorie.
Die Einsendearbeit von Prof. Meyering besteht meist aus alten Klausuraufgaben, und für die sind ja die Musterlösungen im Moodle zu finden
Da sie die Namen der Normenvergleiche in Bilanzanalyse abklappern zu scheinen, diese gut lernen, z.B. Goldene Bilanzregel im engeren/weiteren Sinne.
Das Fach ist zu bestehen, falls man das vorausgesetzte Grundlagenwissen hat, und die Skripte mit allen enthaltenen Übungsaufgaben wirklich gewissenhaft durcharbeitet.
Da soll man sich aber nicht von der relativen Dünne der Skripte täuschen lassen, der Informationsgehalt ist schon sehr hoch, also lieber rechtzeitig anfangen!