Kommt es dir wirklich so vor? Also ich würde mich wirklich nicht als "dumm" bezeichnen, arbeite in einem gutem Job, war 7 jahre selbstständig und habe aus Spass neben her studieren angefangen. Aber ich muss, zumindest für mich sagen, die ersten 4 Prüfungen waren alle erkämpft. Mit "recht einfach" war da nix.
Beispiel das Pflichtfach Mathe/Statistik im Master:
Mathe:
Aufgabe 1 (20 Punkte) LOP/Simplex (muss man Interesse haben)
Aufgabe 2 (15 Punkte) Analysis: Hesse-Matrix/Extremwerte, Elastizitäten, Lagrange (Kann man mit Abitur problemlos lösen)
Aufgabe 3 (15 Punkte) Mix aus kleineren 3-5 Punkte-Aufgaben Eigenwerte, Determinante, Hesse-Matrix, ... (==> Fleißarbeit)
Statistik:
Aufgabe 4 (10 Punkte) Fragen (==> Fleißarbeit)
Aufgabe 5 (15 Punkte) Test (==> Fast immer 1:1 aus Übungsaufgaben)
Aufgabe 6 (15 Punkte) SPSS-Ausdruck auswerten (==> Fleißarbeit)
Aufgabe 7 (10 Punkte) Nochmal Test (==> Fast immer 1:1 aus Übungsaufgaben)
Aufgaben 3+4 sind eigentlich nichts anderes als einen "Fragenkatalog" zu erstellen. Bei 3 wiederholen sich die Aufgaben, so dass man kaum rechnen muss, da man das Ergebnis kennt. ==> 25 Punkte
Aufgaben 2 + 6 sind schnell einübbar und sollten für jemanden mit Abi kein Problem sein ==> 30 Punkte
Und somit bist bei 55 Punkten.
Bei Aufgabe 5 und 7 wird man für das Bearbeiten der Übungsaufgaben belohnt. Wie gesagt: Thema Zeitaufwand. Wer natürlich 2 Wochen vorher anfängt und nur alte Klausuren rechnet, der kennt diese Übungsaufgaben nicht.
Aufgabe 1: Das Aufstellen des LOPs ist eigentlich auch machbar. Wenn einen das Thema interessiert. Beim Simplex ist es halt ein Zeitproblem.
Das Ergebnis mit >40% n.b. und die fairen Klausuren passen für mich nicht zusammen. "Früher" musste man anstatt Vertiefung Mathe/Statistik übrigens Allg. VWL schreiben. Doppelte SWS und ganz anderes Niveau. Wieviele wären da wohl dann durchgefallen? Und das war dann Ende des Studiums OHNE Abschluß. Jetzt hat man den BA in der Tasche und kann Mathe noch per anderer Pflichtfach-Wahl umgehen.
PS Solche Analysen findet man doch auch in den Klausurvorbereitungsskripten. Hillmann hatte (zumindest früher) immer eine Aufgabenaufstellung auf den ersten Seiten. Frei übersetzt: "Was kommt fast immer dran", "Was kommt oft dran" ...