FernUni allgemein Studium in Zeiten der Corona Pandemie

Zur Erklärung Italien ist vielleicht das hier interessant:

In Italien wurden zunächst nur Fälle mit starken Symptomen getestet, die Gruppe der 20-29 jährigen machte hier nur 3,7% aus.
Der Grund liegt auf der Hand: junge Leute fühlen sich kaum beeinträchtigt trotz Infektion, sind weiter sozial sehr aktiv und
damit Hauptverbreiter des Virus.

In Südkorea dagegen wurden von Anfang an auch junge Leute ohne Symptome getestet, der Anteil der 20-29-jährigen
machte hier 29,9% aus! Dies erklärt auch die sehr unterschiedliche Letalität und ebenso die Vollbremsung der Verbreitung
des Virus in Südkorea. Wir können nur lernen von diesem Land!
 
Vielleicht müssen wir jetzt auch lernen, was jene asiatischen Länder schon 2003 gelernt haben?
Ich möchte ja hier keine Illusionen zerstören aber ich denke das wird nicht möglich sein, weil die asiatischen Kulturen anders ticken und das mit einer Demokratie nicht funktioniert.
 
ich denke das wird nicht möglich sein, weil die asiatischen Kulturen anders ticken und das mit einer Demokratie nicht funktioniert.
Zumindest sind Japan, Südkorea und Taiwan eindeutig Demokratien in denen regelmäßig gewählt wird. In Singapur fallen allerdings ab und zu Wahlen aus, weil nur ein Kandidat aufgestellt wird (= halbdemokratisch?). Allerdings waren diese Länder 2003 stärker von SARS betroffen als wir und mussten Ihre Lektionen auf dem harten Weg lernen.

Zumindest noch, geht es für uns lediglich darum vielleicht die eine oder andere sinnvolle Technik oder Verhaltensweise temporär zu übernehmen oder wenigsten die Anweisungen unser Regierung ernst zu nehmen und diese nicht mittels Coronaparties etc. zu sabotieren. Dazu müssen wir nicht zu „Asiaten“ mutieren — ein wenig mehr Verantwortungsgefühl sollte genügen. Ich bin mir sicher, dass wir lernen werden was notwendig ist. Wir haben die Wahl einerseits proaktiv zu handeln (vielleicht tun wir dann etwas zuviel, aber wir behalten die Kontrolle) oder wir warten zu was uns der Virus zwingt, mit unabwägbaren Folgen (wir können Glück und Pech haben).
 
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Und in all' diesen Ländern gibt es noch die Todesstrafe. Ich bin keinesfalls ein Befürworter aber ich glaube, dass das auch eine Demokratie noch etwas anders macht.
 
Das epidemiologische Vorgehen ist auch hier umsetzbar. Und so viele Optionen haben wir nun auch wieder nicht.
 
Und in all' diesen Ländern gibt es noch die Todesstrafe. Ich bin keinesfalls ein Befürworter aber ich glaube, dass das auch eine Demokratie noch etwas anders macht.
Ich bin auch kein Anhänger der Todesstrafe. Allerdings habe wir von 1994 bis 2000 in Hongkong gelebt, während dieser Zeit habe ich gerade Japan, Südkorea und Taiwan praktisch monatlich besucht und danach bis 2008 waren wir noch mehrere Male in der Region. In diesen 15 Jahren haben wir die dortigen Menschen schätzen gelernt und einige bis heute als Freunde behalten. Wir hätten keine Problem trotz der Todesstrafe wieder für längere Zeit nach Japan, Südkorea oder Taiwan zu gehen. Für mich macht es einen großen Unterschied, ob es sich um eine Demokratie oder eine Diktatur mit Todesstrafe handelt.

Ich hatte mir beim Schreiben meins vorherigen Beitrag überlegt, ob ich das folgende Video aus dem taiwanischen Parlament posten soll. Ich hatte es unterlassen, da es als unkultiviert ausgelegt werden könnte. Ich poste es jetzt, damit Du nicht denkst, die haben zwar ein Parlament, sind aber doch alles obrigkeitshörige, „konfuzanische“ Ja-Sager ohne eigene Meinung.


Das schöne in einer Demokratie ist, Du hast Deine Meinung und ich kann meine haben, nämlich, dass die drei Länder aus 2003 und speziell Japan und Taiwan außerdem zusätzlich von Erdbeben und Taifune gelernt haben. Hoffentlich bleiben uns diese Erfahrungen erspart und wir können weiter in unserem Paradies mehr oder weniger sorgenfrei leben. Falls nicht, dann bin ich mir sicher, dass auch wir unsere Lektionen zwangsweise lernen müssen. Etwas zugespitzt: Falls es überhaupt Mentalitäten gibt, dann sind diese, meiner Meinung nach, unwichtig im Vergleich zu den Umwelt- und Lebensbedingung. Ich lasse mich gerne belehren, möchte hier allerdings kein neues Thema einführen, wollte diese Hypothese aber unbedingt noch loswerden.
 
Nach Auswertung meiner telefonischen Sozial-Kontakte hoffe ich umso mehr, dass endlich mehr und mit schnellerem Ergebnis getestet wird. Und niemand mehr - egal in welchem Landkreis er wohnt - mit Fieber und Husten in eine überfüllte Notaufnahme muss. Und diese ggf. nur mit ÖPNV erreichen kann...

Woran liegt es denn, dass so wenig (hier nur noch "schwer Erkrankte" ) getestet wird?
Kosten? Fehlende Kapazitäten? Fehlende Regelungen, dass die Gesundheitsämter auch auf Landeslabore (die es für Lebensmittel-, Waren-, Trinkwasser-, Wild- und Nutztierhaltung da ja gibt) zugreifen können?
Weiß das hier jemand?
 
hoffe ich umso mehr, dass endlich mehr und mit schnellerem Ergebnis getestet wird
Teilweise unfassbar, wie wenig hier getestet wird. Sogar Rückkehrer aus Risikogebieten: Ablehnung.
Gründe unbekannt. Bürokratischer Aufwand? Fehlende Labors? Wir tappen wie Blinde im Minenfeld,
die sich wenigstens kaum noch bewegen. Wenn es jetzt ein Erdbeben gewesen wäre...aber das hier
war mit Ansage.
 
Bei uns in Skandinavien wird nur getestet wer in einem Risikioberuf arbeitet (Ärzte , Pflegeretc ) oder wer klinisch behandelt werden muss (weil er mehr wie Fieber und Kopfschmerz hat. Das liegt zum einen an den Kapazitäten (der test muss ja in eine Labor geschickt und dort durchgeführt werden) und zum anderen ja daran, dass der Test nur eine Momentaufnahme ist und erst auch nach einer gewissen Krankheitszeit anschlägt. Das wird sich wohl erst ändern wenn man zuverlässige Schnelltests hat und/oder die Tests auch auf Antikörper reagieren.
Deswegen ist es ja auch angebracht, Rückkehrer einzeln (zuhause) zu isolieren.
Das Problem sind ja Leute, die unterwegs sein müssen und zwangsläufig Kontakte haben (gestern kam ein hustender Handwerker - sorry nein danke - das Problem kann warten), wie Pfleger und Kassiererinnen. Aber da man weder auf eine überstandene Erkrankung noch in den Anfangsphase testen kann, ist die einzige Option alle nicht notwendigen Kontakte zu verschieben, also keiner der nicht muss, sollte unterwegs sein.
 
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Ich wünsche mir (meine Meinung) aufgrund der Beschaffung des Erregers, Verbereitungsart und des Kreislaufs unseres Trinkwassers, dass Trinkwasser auf Corona ebenfalls untersucht wird.

Woran liegt es denn, dass so wenig (hier nur noch "schwer Erkrankte" ) getestet wird?
Also der RKI Präsident Wieler sieht es anders:

"... Dunkelziffer ... Präsident Wieler ... gebe es bei jeder Infektionskrankheit. Es gebe aber keinen Anlass, von einer besonders hohen Dunkelziffer auszugehen, weil in Deutschland sehr früh am Anfang der Coronakrise mit Tests begonnen worden sei und generell sehr viel getestet werde. Der RKI-Präsident betonte aber, dass nach aktuellem Stand die Hälfte der Infizierten tatsächlich auch an der Krankheit Covid-19 erkrankt. „Die anderen Hälfte sehen wir gar nicht.“

Weil wir schon sehr früh angefangen haben befindet sich erst einges in Aufbau:

Oder gar erst in Plannung:
Keine Kapazität und kein Anlass für Massen-Tests
Es gebe nach wie vor drei Wege, um die Notwendigkeit eines Corona-Tests zu überprüfen. Mit einem Anruf beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst (116 117), bei seinem zuständigen Gesundheitsamt oder seinem Hausarzt, kann man sich beraten lassen und feststellen, ob ein Test auf das Coronavirus sinnvoll ist, oder eher nicht. Für Massen-Tests fehlen schlichtweg die Kapazitäten und sie sind vermutlich auch nicht sinnvoll.
Theoretisch sind die Tests zwischen 9 und 13 Uhr möglich.
Sofern möglich bitte kein Corona am WE und außerhalb der Öffnungszeiten. Danke.


Also wie unsere Politiker uns sagen, es besteht absolut kein Grund zur Sorge...
Es ist alles nicht so schlimm und soviele sind jetzt auch nicht krank, dass man sich sorgen machen müsste, wie es RKI oben betont.
Hier nochmal das Statment das es alles nicht so schlimm ist...
Zum Nachhören der Beitrag unseren Bundeskanzlerin Frau Dr. A. Merkel:
 
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Ich wünsche mir (meine Meinung) aufgrund der Beschaffung des Erregers, Verbereitungsart und des Kreislaufs unseres Trinkwassers, dass Trinkwasser auf Corona ebenfalls untersucht wird.
Corona Viren sind gehüllte Viren und sollten im Gegensatz zu unbehüllten Viren im Trinkwasser nicht allzulange überleben. Da sollte eines der geringeren Probleme sein.
 
Und nochmal zum Testen. Der momentane Test sagt nur, dass du erkrankt bist (und zwar schon einige Zeit). Also wenn der Test negativ ist, kannst du dich bei / nach der Testangabe (und uU noch bevor du das Ergebnis hast) angesteckt haben.
Was bringt das ? wenn Du nicht schwer erkrankt bist, eg keine Atemnot etc hast, bleib zuhause bist du auskuriert bist. Das ist ein grösser Nutzen als Testkapazitäten zu blockieren.
 
Was bringt das ? wenn Du nicht schwer erkrankt bist, eg keine Atemnot etc hast, bleib zuhause bist du auskuriert bist.
An sich möchte ich dir recht geben. Praxisproblem: Die Leute, die "a bissle Huschta" haben, bleiben so maximal 3 Tage oder gar nicht zu Hause, sondern gehen weiter zur Arbeit - konkreter Fall: Küche eines Altersheims. Der Arbeitgeber kann sie zum Arzt schicken, aber ohne Test - weil ja nur schwere Fälle getestet werden - sind die Leute nach 7 Tagen wieder da - mit positivem Test frühestens nach 14 Tagen.

Anderes Praxisbeispiel: Kind im Kindergarten wird positiv getestet. Alle Kontaktpersonen aber nicht mehr, weil keine schwer erkrankt. Eltern der Kinder gehen zur Arbeit...

Anders gefragt: Warum eigentlich auf den neuen Corona-Virus testen? Es gibt keine spezifische Therapie. Wenn auf Pneumokokken und Streptococcus pneumoniae getestet wird, wirkt gegen die Lungenentzündung mit etwas Glück ein Antibiotikum. Oder hab ich gerade nen Denkfehler?
 
[...]
Univ.-Prof. Dr.med. Dr.med.habil. Jonas Schmidt-Chanasit (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin )
Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg ist das größte Institut für Tropenmedizin in Deutschland und beschäftigt heute etwa 250 Mitarbeiter am Standort Hamburg. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Die von Schmidt-Chanasit geleiteten Forschungsgruppen befassen sich mit Emerging und Re-Emerging Viruses (z. B. Ebola-Virus, Borna-Virus, Zika-Virus, Chikungunya-Virus oder Usutu-Virus).[8] Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den durch Stechmücken übertragenen Viren (Arboviren). Insbesondere wird die Interaktion zwischen Arboviren und ihren Vektoren erforscht und wie diese die Virusevolution beeinflusst. Darüber hinaus werden in den Forschungsgruppen Modelle entwickelt, um Arbovirus-Epidemien besser vorhersagen zu können.
[...]
Ergänzend: Er ist auch Professor am Fachbereich Biologie der Universität Hamburg
 
Für die Datenhungrigen hier mal Vergleiche der logarithmierten Verläufe der gemeldeten Erkrankungen in einer Reihe von Ländern:
Es ist klar, dass in den Ländern jeweils ein unterschiedlich Hoher Anteil der Fälle erfasst wird, weshalb 10000 gemeldete Erkrankungen in Deutschland und in Iran anders unterschiedliche Zahlen tatsächlicher Infektionen repräsentieren. Unterstellt man aber, dass dieser Anteil (gemeldete Infektionen pro tatsächlichen Infektionen) für jedes Querschnittselement (=Land) im Zeitverlauf annähernd gleich bleibt, sollten die Wachstumsraten zumindest weniger schlecht vergleichbar sein als die absoluten Werte.
Der Artikel selbst ist auf Spanisch, aber die Graphen sollten auch so verständlich sein. Ausgangspunkt ist jeweils der Tag, an dem kumuliert 100 bestätigte Infektionen erreicht wurden.
 
Die aktuelle Plazierung:
1584948378166.png

Frankfreich uns Südkorea stehen irgendwie viel besser da...
Wenn Italien in diesem Thempo China überhollt und USA den zweiten Platz einnimmt, wäre es Grund sich zu fragen, wie es um Gesundheitsystem in Europa bestellt. ist...
 
wie es um Gesundheitsystem in Europa bestellt. ist
Das hat wohl eher was mit Digitalisierung, Epidemiologie und massenhaft durchgeführten Tests zu tun...
Das ist wie eine fehlende Defensive im Fussball....der Torwart ist das Gesundheitssystem, der kann die
Arbeit aber nicht alleine ohne die Abwehr machen, egal wie gut er ist.
 
Frankfreich uns Südkorea stehen irgendwie viel besser da...

Wenn man nur auf die Zahlen schaut, vielleicht.
Laut Medien vom Wochenende ist das französische Gesundheitssystem in den stark betroffenen Gebieten bereits am Ende. Das Militär fliegt Patienten in andere Landesteile und auch nach Deutschland. Bei aller berechtiger Kritik an der aktuellen Lage hier, wir stehen vergleichsweise gut da.

Mal was ganz anderes, zurück zum Studium: Gibt es eigentlich von unserer Studentenvertretung, der Fachschaft, dem Asta, irgendwelche Aussagen oder Initiativen, wie es weitergehen könnte?
 
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